DIE ALTSTADT VON URBINO
WELTKULTURERBE
Eingebettet in die sanfte Hügellandschaft der Marken liegt die Stadt Urbino, welche ihre Blüte dank Federico da Montefeltro und seinem Sohn Guidobaldo im 15. Jh. erlebte. In dieser Zeit entwickelte sich Urbino zu einem strahlenden Fürstenhof mit einem reichen Kulturund Kunstleben. Der Glanz von damals strahlt bis in unsere heutige Zeit: Wer nach Urbino kommt, hat das Gefühl, in einem Kunstbuch zu blättern und in dieser historischen Altstadt, die sich über eine Fläche von etwas mehr als 1 km2 erstreckt, der Vision des Federico da Montefeltro – von 1444 bis 1482 Herzog von Urbino – zu begegnen. Sein Sohn, Guidobaldo I da Montefeltro, führte das Werk seines Vaters weiter, sodass wir ihm heute die Gründung der Universität Urbino im Jahr 1506 verdanken. Urbino war in der Vergangenheit als Idealstadt eine Quelle der Inspiration, heute ist die Stadt ein wichtiges Reiseziel in den Marken. Dennoch lebt die Stadt nicht in der Vergangenheit: Auch dank ihrer Universität war Urbino in der Lage, zukunftsgerichtet ihr Angebot im Bereich Tourismus an die Herausforderungen unserer Zeit anzupassen. Bei einem Spaziergang durch Urbino sieht man, dass die Stadt unter einem guten Stern steht.
NICHT ZU VERPASSEN
„Urbino, in jenem Palast, der sich an den Berg lehnt, wo Coletto il Brabanzone die Belagerung von Ilio webte, webt zu jeder Jahreszeit die alte Geschichte blau und rot.“
Gabriele d’Annunzio ist einer der vielen Intellektuellen, der über Urbino schrieb und davon beeindruckt war. Dies geht aus seinem Werk Laudi del cielo, del mare, della terra e degli eroi (Buch II, Elettra) hervor. Auf dem wie folgt beschriebenen Weg durch die Innenstadt können wir die Geschichte und die Meisterstücke der Kunst entdecken.
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„Laßt uns ruhen: uns gegenüber
windiges Urbino schaut ! Es weitet
das Gefieder des Drachens jeder in
den blauen Himmel.“
So äußerte sich Giovanni Pascoli über Urbino, wo er einige Jahre am Collegio Raffaello dei Padri Scolopi studierte. Auch heute kommen viele junge Leute nach Urbino, um an der alten und bekannten Universität zu studieren. Diese wurde im Jahr 1506 gegründet und nach Carlo Bo benannt, der 54 Jahre lang, von 1947 bis 2001, deren Rektor war, einer Zeit, in der sich das Gesicht der Universität veränderte. Das Angebot ist vielfältig und reicht von Wirtschafts- und Rechtswissenschaften über biomolekulare Wissenschaften bis hin zu humanistischen Studiengängen und Kommunikationswissenschaften. 2021 wurde das System Sistema Museale di Ateneo eingerichtet, das das kulturelle Leben in Urbino bereichert: Besichtigt werden können das Physik-Kabinett – das Museum Urbinos der Wissenschaft und Technik mit Sitz im aus dem 18. Jh. stammenden Palazzo degli Scolopi –, das Zentrum des Botanischen Klostergartens San Francesco, das Museo dei Gessi im Palazzo Albani und die Mineraliensammlung sowie die Sammlung geonaturalistischer Funde „Paolo Volponi“. Dank der Universität und ihrer vielen Studenten aus aller Welt ist Urbino eine lebendige Stadt, die viele Impulse bekommt, obwohl sie im Vergleich zu anderen Städten viel kleiner ist.
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Die italienischen UNESCO-Welterbestätten erzählen ihre Geschichte durch die Worte großer Schriftsteller, die ihre Geschichte und Schönheit gefeiert haben
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„ITALIEN IST MIT SEINEN LANDSCHAFTEN EIN KONZENTRAT DER WELT. DIE MARKEN VON ITALIEN.“


LESEEMPFEHLUNGEN
Buchempfehlungen, um die Universitätsstadt kennenzulernen.
- L’aquilone (Der Papierdrachen), Giovanni Pascoli (1897). In diesem Gedicht, das zur Sammlung Primi poemetti gehört, erinnert sich Pascoli mit Nostalgie und Wehmut an seine Studienzeit in Urbino.
- Elettra, Gabriele d’Annunzio (1903). Elettra ist der zweite Band der Laudi, einer Gedichtsammlung, deren Gedichte einigen italienischen Städten, wie zum Beispiel Urbino, gewidmet sind
- 18 mal Italien, Guido Piovene (1957). Piovene bereiste das Bel Paese drei Jahre und schrieb dann diese einzigartige und detaillierte Reportage, die als Klassiker der italienischen Reiseliteratur gilt. Von den Alpen über Urbino bis nach Sizilien lädt uns der Autor ein, die Wunderwerke Italiens zu entdecken.
- Una città che non deve morire, Carlo Bo (1965). Rede von Carlo Bo, langjähriger Rektor der Universität Urbino. Die Rede wurde in der Sammlung Discorsi rettorali (1973) veröffentlicht. Während der langen Zeit in Urbino äußerte sich Bo häufig sehr positiv über die Stadt Urbino.
- Via Volta della Morte, Aurelio Picca (2006). In einer der Straßen Urbinos werden zwei tote Universitätsmitarbeiter gefunden, die mit Sicherheit ermordet wurden. Kommissar Vittorio Macrì führt die Ermittlungen und ein Professor wird verdächtigt, die Tat begangen zu haben.
- I sotterranei della cattedrale, Marcello Simoni (2013). Historischer Thriller, der im Jahr 1790 in Urbino spielt. Im Dom von Urbino wird 1790 eine Leiche gefunden. Sofort ist klar, dass es sich hierbei um keinen natürlichen Tod handelt. Ein Student in der Priesterausbildung interessiert sich für den Fall und fängt an zu ermitteln
- Urbino, Nebraska, Alessio Torino (2013). Der Roman basiert auf dem Tod von zwei jungen Frauen, Ester und Bianca. Er besteht aus vier zusammenhängenden Geschichten, deren roter Faden Ester und Bianca und die Erinnerung an sie ist. Alles spielt in Urbino, einer Stadt, die von einem geografischen Ort zu einem Universalort der Seele wird.
- Il duca che non poteva amare, Elena e Michela Martignoni (2015). Es geht um Intrigen am Hof und Machtspiele, um die wahre und die aufgezwungene Liebe. Hauptfigur ist der junge, frisch mit Elisabetta Gonzaga vermählte Herzog Guidobaldo da Montefeltro. Der Leser begibt sich auf eine Reise in das Urbino der Renaissance.
- Pessima mossa, maestro Petrosi Paolo Fiorelli (2015). Der Kriminalroman spielt in Urbavia, einer Stadt, die Urbino als Vorbild hat. Er beginnt mit einem Schachturnier der Stadt, an der Achille Petrosi teilnimmt. Sein Gegner erscheint nicht zum Turnier und wird ermordet in der Villa Petrosis aufgefunden: Wer ist der Schuldige?
- I demoni di Urbino. La figlia del maresciallo, Pasquale Rimoli (2017). Im Roman noir geht es um die Ermittlungen des Kapitäns Sesti und um seine Tochter Giulia. Alles ereignet sich in Urbino, dem faszinierenden Herzogtum, wo die Ereignisse von Kultur, Magie und Mysterium geprägt sind.
- Mistero a Palazzo Ducale, Gabriele Terenzi (2021). Der Roman beruht auf einer wahren Begebenheit: Aus dem Herzogspalast verschwinden im Jahr 1975 einige Werke. Im Roman begibt sich der Unternehmer Costantino Bez auf die Spur der Werke Die Stumme von Raffael, Die Geißelung Christi und Die Madonna von Senigallia von Piero della Francesca, indem er durch Ermittlungen in Italien und Frankreich versucht, die Diebe zu finden.
- Nulla accade per caso, Vincenzo Biancalana (2023). Es ist die Geschichte von Tazio Tenaglia, Gallerist in Urbino, und seiner Familie in den 1950er Jahren. Das Auffinden von Briefen bringt totgeschwiegene Familiengeheimnisse ans Tageslicht. Tazio wird ermordet, der Kommissar Arturo Ferrel ermittelt.

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